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Eine kleine Gartengeschichte ....

Im April 2014 erfolgte der Grundstückskauf : 4 Flurstücke in Nord-Süd Ausrichtung mit einem ehemaligen Weinberghang. Alles war stark verwildert und zugewachsen. Bald stand die Frage im Raum, welches Ziel will man mit den Flächen erreichen. Zug um Zug festigte sich die Vorstellung möglichst viel „Artenvielfalt“ aufzubauen und auch für das Auge des Betrachters den einen und anderen gärtnerische Akzent zu setzen ohne die Vorschriften der Landesbauordnung mit ihren Regeln für den Außenbereich außer Acht zu lassen.

Zunächst wurde begonnen, das wildverwachsene Grundstück zu lichten unter Erhalt von altem Baumbestand. Im nördlichen Teil wurden 2 Geräte-Schuppen je Flurstück platziert und im südlichen Teil kurz vor dem alten Weinberghang ein weiterer. Zwischen beiden Bereichen wurde ein Weg angelegt.

Eine Vielzahl von Sträuchern wurden in Grenzbereichen gepflanzt, wobei bei der Auswahl darauf geachtet wurde, dass diese unbedingt als Nahrungsquelle für Vögel und Insekten dienen mussten. Auch eine Menge an Totholz wurde aufgeschichtet für Kleintiere. Im Laufe der Zeit wurden an die 700 Frühjahrsblüher in die Grünflächen gepflanzt. Es kamen Obstbäume hinzu (Apfel, Pflaume, Birne, Reneklode, Kirsche und andere). Natürlich durften Beeren (Stachelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und diverse andere) nicht fehlen, ebenso wie Bäume (Elsbeere, Blutbuche, Mispel, Winterlinde. Weißdorn und weitere).

Einige Rasenflächen sollten ökologisch aufgewertet werden, um Insekten und anderen Kleinlebenwesen Wohnraum, Winterquartier und Nahrung zu bieten. Mit fachkundiger und tatkräftiger Unterstützung von Ars Herbaria wurde bereits 2017 mit dem Anlegen einer ersten Wildblumenwiese begonnen, die dann in der Folge sukzessive erweitert wurde. Dabei wurde stets darauf geachtet, standortangepasstes, und regional produziertes Saatgut zu verwenden.

Eine große Herausforderung war nun noch das nach Süden ausgerichtete Hanggrundstück, ein ehemaliger Weinberg mit einem ca. 120 Jahre alten baufälligen Weinberghäuschen. Einzelne Trockensteinmauer waren noch zu erkennen. Die unterste an einen Wirtschaftsweg angrenzende, alte Trockensteinmauer war in einem desolaten Zustand. Mit der Sanierung dieser unteren Trockensteinmauer wurde begonnen. Die alten noch vorhandenen Steine wurden mit verwendet und das alles ohne Mörtel. Jedes Jahr wurde dann am Hang eine weitere Mauer restauriert. Letztlich wurde das Weinberghäuschen saniert ebenso der obere Hangabschnitt. Heute bildet eine kleine Rebfläche den Abschluss.

Im Herbst 2018 konnte im nördlichen Bereich ein Nachbargrundstück angegliedert werden. Jedoch musste man hier zunächst einmal einen gewaltigen Berg von Müll entsorgen und im Nachgang den Boden des Areals neu aufbereiten.

Gutachten Cover

Um den Erfolg der ökologischen Aufwertung mit den angelegten Blühflächen zu dokumentieren, wurde 2019 von Ars Herbaria eine Bestandsaufnahme der verschiedenen Lebensräume erstellt und sämtliche vorkommenden Pflanzenarten erfasst. Das Ergebnis können Sie nachlesen, indem Sie links auf die Frontseite des Gutachtens klicken.

Fazit: Es kostet sicherlich viel Mühe und Engagement, wobei auch der finanzielle Aufwand nicht zu unterschätzen ist, das Grundstück mit seinen ca. 3.400 qm in seiner Artenvielfalt zu fördern. Als Lohn wird man beschenkt mit einer Blütenpracht sondergleichen der Pflanzen, Sträucher und Bäume vom Frühjahr bis zum Herbst. Eine Pflanzenvielfalt ist entstanden, die Bienen, Wildbienen, Insekten und Vögel Nahrung von Frühjahr bis in den Herbst spenden. Die Trockensteinmauern sind zu Biotopen von Eidechsen und Blindschleichen geworden. Also alles in allem wurde in Stadtnähe aus einem verwilderten Grund-stück ein kleines Stück „Garten Eden“

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